Annotation |
Freie Märkte, smarte junge Erfinder und Wagniskapital treiben die Wirtschaft voran; der Staat stört dabei nur und muss daher nach Kräften zurückgedrängt werden. Wie ein Mantra wird dieser oberste Glaubensartikel des Neoliberalismus seit Jahrzehnten wiederholt aber stimmt er auch? Die Ökonomin Mariana Mazzucato, die seit Jahren über den Zusammenhang zwischen Innovation und Wachstum forscht, beweist das Gegenteil: Wann und wo immer technologische Innovationen zu wirtschaftlichem Aufschwung und Wohlstand geführt haben, hatte ein aktiver Staat die Hand im Spiel. Von der Elektrifizierung bis zum Internet Motor der Entwicklung, oft bis zur Markteinführung, war stets der Staat. Apples Welterfolg gründet auf Technologien, die sämtlich durch die öffentliche Hand gefördert wurden; innovative Medikamente, für die die Pharmaindustrie ihren Kunden gern hohe Entwicklungskosten in Rechnung stellt, stammen fast ausnahmslos aus staatlicher Forschung. Innovationen und nachhaltiges Wachstum, das derzeit alle fordern, werden also kaum von der Börse kommen. Viel eher von einem Staat, der seine angestammte Rolle neu besetzt, sein einzigartiges Kapital nutzt und mit langem Atem Zukunftstechnologien wie den Ausbau erneuerbarer Energien vorantreibt. Ein brandaktuelles Buch, das die aktuelle Diskussion über die Zukunft der Wirtschaft und die Rolle des Staates vom Kopf auf die Füße stellt."[...] In der vorgestellten Studie wird ein Mentalitäts- und Bewusstseinswechsel herausgefordert, dass der Staat bei der ökonomischen Entwicklung und Innovation keine Reparatur- oder Nachreiter-, sondern eine aktive (Risiko-)Funktion übernehmen müsse; er sollte dem privaten Sektor nicht einfach Risiken abnehmen, er sollte vielmehr die Risiken tragen, die der private Sektor nicht tragen will, aber dann auch die Früchte seiner Risikobereitschaft ernten. Die Autorin Mariana Mazzucato plädiert für eine systemische Perspektive, bei der die Rollen und Funktionen von Wirtschaft und Staat in der Risikolandschaft realistisch betrachtet werden."Quelle: Jos Schnurer. Rezension vom 16.10.2014, socialnet.de Aus der alternativen Analyse zum (bisher) ungleichen und ungeklärten Verhältnis von Wirtschaft und Staat ist (unversehens oder logisch?) ein Plädoyer für ein selbstbewusstes, demokratisches, staatliches Handeln geworden! |