Le Rossignol / Oedipus Rex

Stravinsky, Igor, 2010
AK-Bibliothek Feldkirch
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Medienart CD Audio
ISBN 5099945650024
Verfasser Stravinsky, Igor Wikipedia
Verfasser Orchestre et Choeurs de l'Opéra National de Paris Wikipedia
Beteiligte Personen Dessay, Natalie [Musik] Wikipedia
Beteiligte Personen Conlon, James [Musik] Wikipedia
Beteiligte Personen Lipovsek, Marjana [Musik] Wikipedia
Beteiligte Personen London Philharmonic Choir and Orchestra [Musik] Wikipedia
Beteiligte Personen Welser-Möst, Franz [Musik] Wikipedia
Systematik TD.03 - Musik auf CD: Oper
Schlagworte Oper, Klassische Musik
Verlag EMI Records Ltd.
Ort EU
Jahr 2010
Umfang 113 Min.
Altersbeschränkung keine
Sprache Deutsch
Annotation Mit dem Heraufdämmern eines neuen Jahrhunderts, in dem die hitzigen musikalischen Debatten des vergangenen langsam in Bedeutungslosigkeit versinken, bleibt Igor Stravinsky eine Figur von überragender Präsenz -- im Nachhinein erscheint sein Vermächtnis kaum mehr nur als Symbol einer musikalischen Moderne, denn als starke, sich selbst erneuernde kreative Kraft. In der Tat gab es in der letzten Zeit eine Schwemme bedeutender Stravinsky-Interpretationen, von Gergievs fantastischem Feuervogel, bis zum aufschlussreichen Triptychon, das von Tilson Thomas aufgenommen wurde -- der auch im Sommer 1999 mit dem San Francisco-Sinfonieorchester in einem großangekündigten Festival den Komponisten einer Neubewertung unterzog -- als auch Sonys Wiederveröffentlichung von Stravinskys eigenen Columbia-Aufnahmen.

Hinzugefügt wurden noch die durch und durch köstlichen Aufnahmen zweier zu Unrecht weniger bekannter Juwele. Gemeinhin begegnet man "Le Rossignol", das auf Hans Christian Andersens Märchen basiert, in Gestalt einer Orchestersuite, die Originaloper (1908-1914) jedoch, die hier präsentiert wird, ist ein Werk, das man nicht auslassen sollte. James Conlon lässt die Musik ganz einfach für sich selbst sprechen, betritt mit großem Verständnis diese stilistische Collage und betont dabei die bei Stravinsky essenziellen Gegensätze: Natur und Künstlichkeit, Archaismus und Zukunftsschock. Gleichsam wie in einer Nahaufnahme erfährt man die vom Komponisten vollführten stilistischen Quantensprünge, von der üppig-orchestrierten Eröffnungsszene der Oper im Rimsky-Korsakov'schen Stile, bis hin zur Bitonalität und den übrigen Klangexperimenten. Der Sopranistin Natalie Dessay gelingt es in ihrer wichtigen Rolle, akrobatische Geschmeidigkeit mit der erforderlichen Ausstrahlung von Sehnsucht und exotischer Anmut zu vereinen. In der Theaterburleske "Renard" -- Stravinskys überdrehter Adaption einer russischen Volksmär von den klugen Tieren -- ist Conlon perfekt eingestimmt auf die kantige, ätzende Klangfülle (sie enthält solch wundervolle Instrumente wie die Zimbel), als auch auf das übermütig-theaterhaft Groteske. Beide Werke mit ihrem theatralisch-erzählenden Gespür ergeben für den Hörer insgesamt eine bezaubernde Erfahrung. --Thomas May
Verlagstext