Eisenwolf / 1

Pettersen, Siri, 2021
AK-Bibliothek Feldkirch
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Exemplare gesamt 1
Exemplare verliehen 1 (voraussichtl. bis 06.09.2024)
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Medienart Buch
ISBN 978-3-03880-042-2
Verfasser Pettersen, Siri Wikipedia
Beteiligte Personen Mißfeldt, Dagmar [Übers.] Wikipedia
Beteiligte Personen Lendt, Dagmar [Übers.] Wikipedia
Systematik JE.Y - Junge Erwachsene / Jugendbücher von 14 bis 16 J.
Schlagworte Jugendbuch, Fantasy, Ab 14 Jahren empfohlen, Nordische Mythologie
Verlag Arctis
Ort Zürich
Jahr 2021
Umfang 541 S. : fest geb.
Altersbeschränkung 14
Auflage 1. Aufl.
Reihe Vadari
Sprache Deutsch
Verfasserangabe Siri Pettersen. Dagmar Mißfeldt ; Dagmar Lendt
Illustrationsang Karten
Annotation Quelle: 1000 und 1 Buch, Sonja Loidl

Als die Blutleserin Lagalune vergiftet wird, überlässt sie ihrer entfremdeten Tochter Juva das Erbe ihres Sitzes in der Gilde und trägt ihr auf, den Teufel zu verbrennen, damit er nicht in die falschen Hände fällt. Die Wolfjägerin Juva, die einen gänzlich anderen Lebensweg gewählt und den als Blutleserin immer abgelehnt hat, kann mit dieser kryptischen Anweisung nichts anfangen und überlässt alles ihrer jüngeren Schwester. Das zieht katastrophale Folgen nach sich und stößt eine Suche nach der Wahrheit an, die weit über Familiengeheimnisse hinausgeht. Seit sie ein Kind ist, zeichnet Juva den Teufel und verbrennt in Zwangshandlungen die Zeichnungen, im Glauben, so Unheil abzuwehren. Aber „[d]er Eisenwolf … Das Untier, das sie von Kindesbeinen an gezeichnet hatte, war echt, keine Fantasie.“ Sie muss feststellen, dass ihr flatternder Herzschlag nicht psychosomatisch ist, ihre Erinnerungen keine Hirngespinste sind und an der überlieferten Geschichte um den Teufel und die ersten Blutleserinnen doch etwas dran sein muss.

Juvas Welt wird nicht strukturiert erläutert, das Lesepublikum lernt vielmehr alles durch ihre Augen, die des ewigwährenden Vardari Nafraím und die des oberflächlichen Casanovas Rugen langsam in Form personaler Erzählung kennen. Wie in Pettersens bisherigem Werk wird Wissen in Schichten offengelegt. Missverständnisse und Fehldeutungen der Figuren sind genauso eine Triebkraft der Handlung wie Verrat, Rachegelüste und das langsame Ergründen von Geheimnissen. Die Hauptfigur versucht mühsam, verschüttetes Wissen wieder freizulegen: „Ein Meer aus Zeit hatte alles Wissen über echtes Blutlesen ausgehöhlt, und jetzt war niemand in der Lage, es wiederzuerkennen.“

Das Weiterschreiben des Erzähluniversum der „Rabenringe“-Trilogie ist festgemacht an der Präsenz eines jahrhundertelang gefangenen Umpiri (einer phantastischen Spezies) in Juvas Welt und der Steintore, die aber hier nicht stillgelegt und mystifiziert, sondern pragmatisch zu wirtschaftsfördernden Transportmitteln innerhalb dieser Welt gemacht wurden. Ist mit Draumheim in Pettersens früheren Texten in Redewendungen Hölle oder Totenreich gemeint, so ist es in „Eisenwolf“ schlicht ein geographisches Gebiet. Über die Kultur der Umpiri, darüber, dass die Steintore in unzählige Welten führen können und über die „Gabe“, weiß mehr, wer die „Rabenringe“-Trilogie gelesen hat. Für „Eisenwolf“ ist die Lektüre keine Voraussetzung, aber subtil eingewobene Details und angedeuteten Entwicklungen legen nahe, dass man vor dem Erscheinen von Band 2 der „Vardari“-Serie einen Ausflug nach Ymsland zu Pettersens Heldin Hirka machen sollte. Denn die Autorin setzt die Erweiterung des Erzähluniversums großartig um.